Wieder Scam-Anrufe im Umlauf und was Sie dagegen tun können

Mittwoch, 16. November 2022, von Michael Beez

Aus gegebenem Anlass wollen wir mit dem folgenden Bericht den Fokus auf aktuelle Scamming- Themen legen. Derzeit scheint es wieder zu einem Anstieg von Fällen zu kommen, in denen angebliche Microsoft Mitarbeiter Anwender bzw. Kunden kontaktieren und über eine vermeintliche „Problemlösungen“ per Fernzugriff auf die eigenen Geräte Geld abkassieren oder sogar eminent wichtige Daten stehlen wollen.

Vorgehensweise und „Begründungen“ der angeblichen Microsoft-Mitarbeiter gibt es viele. Von angeblichen Problemen auf Ihrem Gerät, veralteter Software, einer angeblichen Infektionen mit Viren oder einem Trojaner - genutzt wird alles was den Benutzer der sich nicht tagtäglich damit beschäftigt verunsichert. Dazu soll man direkt während des Telefonates eine Fernwartung öffnen und Zugriff auf das angeblich betroffene Gerät gewähren.

Im vorliegenden Fall - den die Polizei Ludwigsburg heute öffentlich machte - ist eine 54-jährige ein Opfer eben jener Internet-Betrüger geworden. Für jedes angeblich gelöste Problem wurden Geldbeträge zunächst über eine App überwiesen. Erst ein Tankstellenmitarbeiter bei dem das Opfer Google Play Karten erwarb - um die Tätigkeiten des vermeintlichen Microsoft Mitarbeiters zu bezahlen vermochte sie von einem Betrug zu überzeugen. Am Ende stand dennoch ein Sachschaden von mehreren Tausend Euro zu Buche. Zum Bericht im Presseportal bitte hier klicken.

Doch wie erkennt man solche Versuche und was kann man tun, wenn es bereits zu spät ist? Dazu wollen wir Ihnen folgende Tipps geben:

  1. Microsoft kontaktiert Kunden nie aus Eigeninitiative oder ohne Abstimmung
    Der Software-Entwickler kontaktiert seine Kunden bei Support-Fällen und Problemen beinahe ausschließlich per E-Mail mit Lösungsvorschlägen / Tipps zum weiteren Vorgehen. Ist eine telefonische Kontaktaufnahme dennoch notwendig, erfolgt dies nur unter ausdrücklicher vorheriger Abstimmung und unter Angabe des entsprechenden Support-Falles.

    Erhalten Sie also einen Anruf von einem solchen angeblichen "Mitarbeiter" beenden Sie das Gespräch sofort, notieren die Nummer und informieren Sie die Polizei und Microsoft.

  2. Vorgehensweise bei erfolgter Installation
    Ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen und Sie haben den Verdacht, dass der angebliche Microsoft-Mitarbeiter etwas auf Ihrem Endgerät installiert hat, trennen Sie ihren Rechner unverzüglich vom Internet, fahren diesen herunter und informieren Sie Ihren IT-Dienstleister.

    Sorgen Sie parallel dafür, dass Sie möglichst von einem anderen Gerät aus die Passwörter Ihrer genutzten Programme und Zugänge soweit wie möglich ändern. Weitere Tipps zum Kennwortschutz hatten wir bereits in einem vorigen Guide veröffentlicht, den Sie in diesem Hyperlink finden.

  3. Sorgen Sie für aktuelle Updates und regelmäßige Passwort-Änderungen
    Um das Risiko einer möglichen Infektion durch Schadcode / Viren durch solche Anrufe, oder Infizierte E-Mails zu minimieren Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihre Systeme mit den aktuellen Sicherheitsupdates versorgt sind und diese funktionieren. Prüfen Sie in diesem Zusammenhang auch unbedingt Ihren Virenschutz.

    Ändern Sie zusätzlich dazu in regelmäßigen Abständen Ihre Passwörter - halten Sie diese möglichst unterschiedlich und speichern diese offline (z.B. in einem Notizbuch) oder in einem Datentresor.

  4. Sensibilisieren Sie Mitarbeiter, Kollegen und Familie
    Frei nach dem Grundsatz „Wissen ist Macht“ - je mehr Leute Bescheid wissen, desto geringer ist das Risiko, dass einem selbst oder jemandem in seinem Umfeld etwas derartiges passieren kann.

    Plattformen wie das Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Verbraucherschutzplattformen oder einschlägige Fachmedien bieten hier einen guten Anhaltspunkt und informieren immer wieder über aktuelle Entwicklungen und geben Tipps.

    Erarbeiten Sie ggf. mit Mitarbeitern und Kollegen ein Sicherheitskonzept oder ein Merkblatt. Gerne unterstützen wir Sie als unabhängiger IT-Dienstleister hierbei - sprechen Sie uns an.

Die Verbraucherzentrale hat hierzu einen sehr ausführlichen Guide mit weiteren Tipps und Vorgehensweise veröffentlicht. Den ausführlichen Text dazu finden Sie, wenn Sie hier klicken.

Microsoft selbst nimmt auf seiner Website bereits seit einiger Zeit Hinweise zu diesen „Tech-Support-Scams“ genannten Anrufen entgegen und geht diesen nach. Sollten Sie eine solche Meldung abgeben wollen - finden Sie hier das entsprechende Formular:
https://www.microsoft.com/de-de/concern/scam?rtc=1

Haben Sie Fragen zu Ihrer IT-Sicherheit? Oder haben Sie aktuell vielleicht sogar ein akutes Problem und benötigen Hilfe? – Sprechen Sie uns gerne an. wir stehen Ihnen jederzeit gerne unter +49 (07141) 48874-3 oder via E-Mail zur Verfügung.

Ihr
Aces Team

 


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